Bericht Areuse Schlucht - Absinthe - Wasserski

Areuse Schlucht - Absinthe - Wasserski | 25.07.2015 | Neuenburg

Am Samstag 25.07.2015 am Morgen früh trafen sich 14 Frauen des Turnvereins Hellikon für die Reise Richtung Neuenburg. Einige waren optimistisch was das Wetter anbelangte und kamen bereits um 6:30 Uhr sommerlich gekleidet, die beiden Organisatorinnen waren da eher etwas skeptisch, haben sie doch bei der Probewanderung den ganzen Tag gefroren. Ein Kleiderladen um warme Jacken zu kaufen lag leider nicht auf dem Weg. Daher wurde allen nochmals empfohlen sich warm anzuziehen - der Wind in dieser Region ist unberechenbar.

In Neuenburg angekommen, konnte das Gepäck, welches nicht für die Wanderung benötigt wurde in Schliessfächern deponiert werden. Nur was soll jetzt mit und was nicht?Bereits in Neuenburg am Bahnhof zeige der Wind, wie unangenehm er sein kann. In Boudry angekommen, war er sogar noch stärker. Wer eine Jacke dabei hatte, zog sie an, andere hatten zum Glück einen “Allzweck-Schal”, ob er wirklich warm gab? Aber wenn man sich damit richtig in den Wind gestellt hätte, wäre man wahrscheinlich direkt davon geflogen. Die etwa drei stündige Wanderung führte die Gruppe von Boudry durch die Areuse Schlucht hinauf nach Noiraigue. Die Organisatorinnen kannten ja den Weg bereits und wussten somit, wieviele Treppen es noch gibt. Naja sie glaubten es zumindest. Nach dem 3. mal, “das ist jetzt die letzte” glaubte es niemand mehr ;) - “scho wider e Stäge?!” wurde zum Motto der Wanderung. Hatten wir bei der Probewanderung wirklich so viele Treppen hinaufsteigen müssen? Hmm, irgendwie kann ich mich nicht mehr daran erinnern. Als wenn das nicht schon genug wäre, wussten wir nach der Hälfte der Wanderung wirklich nicht mehr, ob wir wirklich richtig sind. Irgendwie kam uns die ganze Gegend überhaupt nicht bekannt vor. Aber wir hatten Glück und nach wenigen Metern kam die Erinnerung wieder zurück. Vielleicht sollten in Zukunft nicht die Beiden mit dem “allerbesten” Orientierungssinn im Verein, die Reise zusammen organisieren ;)

Den Mittagshalt verbrachten wir an einer kleinen Bucht direkt an der Areuse. Leider wurden wir auch hier nicht vom Wind verschont. Nach kurzer Zeit verlegten wir unser Lager an die Sonne, in der Hoffnung wieder etwas wärmer zu bekommen.Frisch gestärkt vom Mittagessen aus dem Rucksack, legten wir den letzten Teil der Wanderung mit etwas erhöhtem Tempo zurück - damit wir auch rechtzeitig zu unserer Überraschung kamen. Nur was war das wohl? Die Information, “bitte esst alle genügend, ihr werdet noch froh sein drum”, sollte eigentlich genügend sagen. Doch die eine oder andere brauchte einen Moment um drauf zu kommen. Es kamen Ideen wie Fischen, falls man nichts fängt wäre es darum von Vorteil schon etwas im Magen zu haben! Unterwegs nach Noiraigue trafen wird allerhand interessante Sachen an. Da gab es doch tatsächlich Bären und noch viel spannender für alle war der Brot Dessous-Stand. Dessous aus Brot, wirklich? Machen wir auch sowas? Da hätte sicher der eine oder andere Partner Freude daran, oder nicht? - Naja unsere Französischkenntnisse halten sich in Grenzen, wie wir an diesem Wochenende noch einige Male feststellen mussten. Aber was es mit diesen Dessous wirklich auf sich hatte, haben wir nicht herausgefunden.

Auf dem Weg zu unserem Ziel mussten wir wieder einmal Treppen steigen - das waren jetzt aber wirklich die letzten :) in Noiraigue angekommen versuchten sich die Organisatorinnen nochmals mit Französisch - ok ich gebs zu nur eine von ihnen ;) - um die Überraschung zu organisieren. Eine Absinthe-Degustation! Jede von uns konnte 3 Absinthes auslesen aus einer riesigen Karte. Zu jedem stand noch eine kurze Erklärung wie er schmeckt und was besonders ist an ihm. - sanft, - gut für Einsteiger - bitter - stark - rauchig - Originalrezept -der erste Abstinth aus Hanf uns so weiter. So einigten wir uns auf 2 für alle: den Einsteiger, das Originalrezept. Und der 3. sollte für ein paar der aus Hanf und für andere ein Milder sein. Den Hanf-Absinth wollten sie uns jedoch nicht anbieten, der sei illegal. Wieso steht er dann in der Karte? Also entschieden wir uns für einen fruchtigen. Alles in allem kamen wir zum Schluss, dass Absinthe nicht unser neuer Lieblingsdrink wird. Irgendwie hats niemanden überzeugt - nicht mal gegen Halsschmerzen hat er geholfen - dazu hätte er wohl pur getrunken werden müssen. Ah ja fast hät ichs vergessen, in Noiraigue wars noch viel kälter und windiger als während der Wanderung, alle freuten sich endlich im warmen Zug zu sitzen. Obs der Absinthe war oder einfach die Wärme, aber einige hatten das Gefühl etwas unter Drogen zu stehen, oder wieso sollte sonst der Mostli den Bart holen? Oder im Mail sis Chef so wichtig sein?

Zurück in Neuenburg konnten wir unser Gepäck abholen und zum Schiffsteg laufen. Zur Abwechslung gings jetzt mal bergab. Unten angekommen war der Plan klar, Glace essen in einer gemütlichen Beiz direkt am See. Das haben wir dann auch gemacht. Auch wenn die Sache mit der Bestellung auf Französisch nicht für alle so einfach war, aber wer da schon Mühe hatte, wurde nochmals auf die Probe gestellt. Denn ja auch am See hats gewindet und als es ums Bezahlen ging, wurde das einigen zum Verhängnis. Denn die Rechnung am einen Tisch wurde vom Wind erfasst. Das Geld konnte gerettet werden, aber die Rechnung flog in hohem Bogen in den See. Na super und wie erklären wir das jetzt dem Kellner, der ausser Französisch keine andere Sprache zu verstehen schien. “La direction est en lac” oder so ähnlich lautete die Erklärungen der Damen, naja er schiens auf jedenfall verstanden zu haben und wusste sogar noch, wie teuer alles gewesen war. Nochmals Glück gehabt.

Der Schiffscaptain war da schon etwas schwieriger. Der Versuch ihm auf Deutsch zu erklären, dass jemand krank ist und wir nur 14 und nicht 15 sind, wie auf dem Billet vermerkt, kommentierte er nur damit, dass er kein Deutsch spricht. (ich häts ja jetzt gern auf Französisch zitiert, aber dazu müsste ich wohl erst noch in einen refresher Kurs ;) )Auf dem Schiff setzen wir uns trotz arktischem Wind nach draussen. Ja einige sahen wirklich aus wie auf einer Arktis - Expedition. Nur unsere Madame schien sich da nicht beeindrucken zu lassen, setzte ihren Hut auf und streckte die Beine gemütlich aus. Sehr zum Leidwesen der Beiden vor ihr. Wer hat schon gerne Füsse neben dem Kopf - auch wenn sie einer Madame gehören - nach einer dreistündigen Wanderung werden auch diese nicht mehr nach Blümchen riechen ;)

In Estavayer angekommen bezogen wir unser Nachtlager auf einem Campingplatz direkt am See. Für das Nachtessen hatten wir bereits im Restaurant reserviert, ursprünglich hätten wir nur aus 3 verschiedenen Pizzen auswählen können, aber das hatten sie glücklicherweise vergessen. So kamen wir in den Genuss die Pizzakarte ausführlich zu studieren - was ist bloss Rohrer Schinken? Nicht mal Föni konnte uns da weiterhelfen ;) Nach dem Essen wollten wir die gemütliche Beach Bar noch unsicher machen, aber leider ist uns der Wind bis nach Estavayer gefolgt und begleitete uns auch noch bis zum Schlummertrunk. Da halfen auch die “grupften Röhrli” nichts. So verzogen sich die meisten früh in die Unterkunft. Wir mussten feststellen, dass der Duft im Schlafzimmer auch bei 14 Frauen etwas streng sein kann, aber das war ja bei sovielen Meiers auch nicht anders zu erwarten ;)

Am Morgen war es endlich mal windstill und die Spannung vor dem Wasserskifahren stieg. Leider verschonte uns der Wind nur bis nach dem Frühstück, pünktlich zum Start auf dem Wasser war er wieder da. Zum Glück erhielten wir noch Neoprenanzüge bevor wir unsere ersten Versuche auf den Skiern machten. Erst wollten sie uns ja keine geben, das Wasser sei schliesslich warm. Naja das vielleicht schon, aber die eine oder andere war sicherlich auch froh, dass sie bei den ersten Startversuchen doch noch mehr als einen Bikini anhatte ;) Die Instruktion war eigentlich ganz einfach, tief in die Hocke und Arme strecken, dann klappts schon - die korrekte Umsetzung dauerte jedoch eine Weile - wenn mans jedoch geschaft hatte, wollte man mindestens bis zur grossen gelben Boje stehen bleiben, denn ab da wurde man mit dem Boot abgeholt und wer schwimmt schon gerne zurück? Unser Coach war sich anfangs nicht sicher ob es an seinem schlechten Deutsch liegt oder ob wir wirklich nicht sehr talentiert sind. Aber wir haben ihn schnell vom Gegenteil überzeugt und nach einer Stunde hatte es praktisch jede geschafft eine runde am Lift zu drehen.Die Stunde war leider viel zu schnell vorbei und alle waren sich einig, das müssen wir unbedingt wieder mal machen.

Die Zeit bis zur Heimreise verbrachten wir noch am See, die einen mit Baden, die anderen richtig warm angezogen mit Relaxen und Dösen. Ja der Wind war immernoch mit dabei und fast hätt ichs vergessen - der “Allzweckschal” natürlich auch. Wie schnell sich doch die Religionszugehörigkeit ändern kann, je nach dem, wie er gerade getragen wird.

Damit wir den weiten Weg zum Bahnhof nicht laufen mussten, reservierten wir extra im Touristenzug Plätze, damit dieser auch sicher noch einen Wagen mehr anhängt hat und wir alle Platz haben. Ein Versuch wars wert, funktioniert hats leider nicht. wir hatten jedoch Glück, bis auf den letzten Platz was das “Zügli” besetzt. Vielleicht lags auch an der Kommunikation. Fragt der Fahrer “parlez vous francais?” kommt als Antwort : “No, german” - Da war er sichtlich verwirrt, aber ich habs mindestens probiert. ;)

Die Heimreise verlief ohne nennenswerte zwischenfälle. In Gelterkinden angekommen, waren alle wieder über die Neusten informiert.

An dieser Stelle noch ein herzliches Dankeschön an Babsi für die Mithilfe beim Organisieren. :) Nächstes Mal gehen wir irgendwo hin, wo sie uns besser verstehen ;)

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