Welch ungeahnte Konsequenzen die Verbreitung eines Gerüchts im Dorf zur Folge hat, konnte man am Wochenende in Hellikon erleben. Wie ein roter Faden zog dies sich durch die 14 Präsentationen des Turnerabends.
HELLIKON. Aufregung in Hellikon: Ein Gerücht verbreitet sich in Windeseile und in immer dramatischer ausartenden Variationen innert Sekunden in der rund 80 Akteure zählenden Turnerfamilie. Der Fall nimmt mordsmässige Dimensionen an, denn die Spuren sprechen eine deutliche Sprache. Zusammen mit Kommissar X und seinem Gehilfen geht die ganze Turnerfamilie auf Spurensuche, fügt die Indizienkette zusammen und löst den zusehend verzwickter und spannend werdenden Fall. Die Turner boten unter dem Motto «spurlos» drei Stunden Unterhaltung, vielfältige und fantasievollen turnerische Darbietungen, gekoppelt mit technischer Computeranimation, Lichtshows und einem meisterhaft inszenierten kriminalistischen Drehbuch. Die Aufführungen der Riegen und Vereine fügen sich nahtlos in die Entwicklung des spannenden Kriminalfalles ein. Bindeglied zwischen den kreativen turnerischen Sequenzen sind Christian Schlienger und Michael Meier, welche als Kriminalkommissare die Zuschauer mit Humor und Schlagfertigkeit in ihren Bann ziehen. Die beiden haben das Drehbuch geschrieben und ihre Rollen mit sichtlichem Vergnügen ausgelebt. Meier war auch erstmals OK-Präsident des alle zwei Jahre stattfindenden Anlasses.
Begeistert
Die Entstehung und die massive Verbreitung des mordsmässigen Gerüchts demonstrierte die Turnerfamilie eingangs, gefolgt von einem Gymnastiktanz. Der Frauenturnverein schlich sich im farbigen Neonlicht an den Ort des Verbrechens und präsentierte sich im Kommissarlook in einem Tanzreigen. Die Spurensicherung nahm das Kinderturnen auf, das mit Bodenübungen brillierte. Begleitet mit bekannter Krimi-Filmmusik folgten die Ermittlungen der Mädchenjugendriege am Barren. Der Turnverein und die Damenriege lieferten sich eine Verfolgungsjagd mit einem rassigen Gymnastiktanz im Polizeilook. Der Turnverein war nach turbulenten Sprüngen und Salti mit ersten Festnahmen erfolgreich. Nachforschungen im Milieu nahm die Damenriege mit ihrem Reigen im Nachtclub vor. Und die Jugendriege Knaben übte das Seilspringen im Gefängnis. Nach ihren Barrenübungen legte die Damenriege die Indizienkette minutiös vor. Nachdem die Geräteturngruppe aus Möhlin ihre Darbietung an den Ringen gezeigt hatte, unternahmen Damenriege und Turnverein einen Abstecher in die Leichenhalle und holten Zugabewünsche mit Bodenübungen. Nach der mit Fitnessübungen garnierten Gegenüberstellung der Männerriege sorgte die Damenriege mit ihrem Tanzreigen und unter grossem Applaus für die Auflösung des Falles.
Zwei weitere Aufführungen in der Turnhalle Hellikon finden am 13. und 14. Januar um 20 Uhr statt.
Verfasst von nfz.ch (Paul Roppel)